Operation Ursus beendet

Heute Morgen erklärten das Sameting und das Innenministerium der Skandinavischen Union den Polizeieinsatz der Association Internationale des Mercenaires (AIM) für beendet. Vier Tage zuvor war es zu einem gewaltsamen und dreisten Diebstahl wertvoller kontrollierter Naturgüter aus Belljenborg gekommen. Russischsprachige Kriminelle hatten einen Road Train entführt und sich auf den Weg zur Russischen Föderation begeben. Das Sameting hatte in einer Eilentscheidung den Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstleisters verfügt. Die Entscheidung war von der Skandinavischen Union bewilligt, aber auch scharf verurteilt worden. Der Sameting begründete die Entscheidung damit, dass „ein privater Dienstleister den besonderen Bedürfnissen und Vorstellungen der Sami besser entsprechen kann und den Betroffenen selbst mehr Mitsprache in der Durchsetzung ihrer Rechte bietet.“

Lange Zeit hatte sich der gestohlene Konvoi unbehelligt durch die nördlichen Regionen Norwegens, Schwedens und Finnlands bewegen können. In den Medien wurde dies zuerst mit großer Verwunderung und Empörung zur Kenntnis genommen. Das Sameting und auch das Innenministerium der Skandinavischen Union lobten heute Morgen aber die Besonnenheit und Geduld von AIM. Eine kleine Polizeieinheit wurde mit der Sicherung des Eigentums betraut. Ein Pressesprecher für AIM, Christoph Fink, betont: „Da die Kriminellen bewaffnet waren und eine ständige Überwachung durchgeführt wurde, war es unser wichtigstes Anliegen keine Bürgerinnen und Bürger zu gefährden. Sie sollten in vermeintlicher Sicherheit und unbehelligt von Polizeipräsenz einen Weg in abgelegenere Regionen finden.“

In der Gemarkung Björnsholm fand dann gestern Morgen der Zugriff statt. Die Polizeikräfte von AIM konnten den gestohlenen Konvoi verlangsamen, ohne dass es zuerst von den Kriminellen bemerkt wurde. Ein Bewohner aus Gundstöre berichtet: „Der Helikopter landete auf unserem Weidegrund, gleich hier hinterm Haus. Mein Nachbar und ich sind hin, dann stand da ein riesiger Troll, der hat den Helikopter bewacht. Er hat gesagt, das wäre hier ein Polizeieinsatz und dass wir einfach so tun sollten, als wäre alles normal. Wir hatten zuerst richtig schiss, als wir den sahen. Aber eigentlich war er total ruhig.“ In Gundstöre konnte ein Elektrofahrzeug der Kriminellen durch AIM unbemerkt außer Kraft gesetzt werden, wodurch der Konvoi verlangsamt wurde. Ein weiterer Anwohner erinnert sich: „Ich habe gesehen, wie sie die Batteristation geplündert haben – also die von AIM. ich dachte zuerst, das wären Einbrecher. Und dann tauchte ein Ork von der Polizei auf, mit Warnweste, und hat uns wieder rein geschickt. Der war Norweger, da bin ich sicher! Dann haben wir’s von drinnen gesehen: der Konvoi ist durchgerauscht und musste zehn Russen aufladen, die nun keinen Bus mehr hatten!“

Einige Meilen hinter Gundstöre erfolgte dann der finale Zugriff. Durch hohe Präzision und gute Planung konnten über zwanzig Bandenmitglieder entwaffnet werden. Die erstaunliche Gegenwehr der Diebe und Schmuggler machte den Einsatz tödlicher Gewalt nötig. Es kam zu mindestens zehn Todesfällen. Zahlreiche Kriminelle konnten verhaftet werden, einige befinden sich zu Fuß auf der Flucht durch den Björnsholmer Fjell. Man rechnet mit einer baldigen Ergreifung.

Dass die Kriminellen zum Teil Kriegswaffen und verbotene Elektronik mit sich führten bestätigt die Entscheidung der taktischen Leitung von AIM. Captain Katsuo Uzun, verantwortlich für die Operation, gab ein kurzes Statement aus Ivalvo: „Der Diebstahl warf viele Fragezeichen auf, die uns misstrauisch machten, deshalb haben wir abgewartet und die Lage eingeschätzt. Der Zugriff musste kurz und hart erfolgen, da bandenmäßige Kriminalität ein hohes Risiko zur Eskalation birgt. Das bestätigte sich, als die Kriminellen versuchten mit heraneilenden Helikoptern in die Russische Föderation zu fliehen. Die Norwegische Luftraumkontrolle und das Energieministerium haben hier hervorragend reagiert: für kurze Zeit wurden die Fernkommunikation und Luftraumkontrolle in Björnsholm abgeschaltet. Die Desorientierung haben wir genutzt.“ Zwei illegale, zum Teil schwer bewaffnete Helikopter wurden abgeschossen.

Die Bergungsarbeiten in Björnsholm dauern gegenwärtig noch an. Es wurde jedoch bestätigt, dass alle gestohlenen Güter gesichert werden konnten. Zivile Verluste gab es keine, allerdings Sachbeschädigungen im Wert von ca. 200.000 =Y=. Harald Karlsund aus Ivalvo verlor etwa seinen Miethelikopter, den er den Polizeikräften von AIM zur Verfügung gestellt hatte. Er zieht Resüme: „Der Helikopter ist völlig zerstört, ich habe die Reste in einer Halle eben gesehen. Wahnsinn, aber die Pilotin kam raus. Es war eine Gnomin! Die Polizei hat gesagt, sie hätte mit dem Helikopter einen Troll-Magier angegriffen, der schädliche Geister aus der Erde beschwört hat! Unglaublich! Ich werde eine Weile auf den Ersatz warten müssen, aber das ist schon in Ordnung. Ich bin selbst Same. Und jetzt auch AIM-Partner hier an der Grenze. Ich helfe als Pilot aus und wir suchen die Flüchtenden.“

Insbesondere wird derzeit nach dem Hintermann und Anführer gefandet, Dimitri Poitriov. Aus Sicherheitskreisen heisst es, es handele sich hierbei um einen international gesuchten Straftäter.

Wie üblich gibt AIM keine Informationen über die Polizeieinsatzkräfte vor Ort bekannt. Beobachtungen zufolge waren es mindestens vier Personen, darunter ein Troll, ein Ork, ein Mensch und eine Gnomin. Eine wahrhaft bunte Truppe! Auf Nachfrage bezüglich arkaner Ereignisse wurde bestätigt, dass sich ein hermetischer Magier im Polizeiteam befand und die schädlichen Geister gebannt werden konnten. Das Sameting wird einen Schamanen entsenden, um die Unversehrtheit des Landes um Gundstöre sicherzustellen.

Die Sami richten ihren Dank an das Sameting, AIM und jeden der mitgeholfen hat. Insbesondere auch an die Familien in Belljenborg, die sich zuerst den russischen Dieben in den Weg stellten. Ein starkes Signal, dass wir Sami durchaus in der Lage sind souverän für unsere Rechte einzutreten und keinen Vormund brauchen.

Oddasat News – Ivalvo

28. November 2071