Norge, arm dran, Arm ab

Weißes Licht, Meerblick, verschwommene Erinnerungen und ein Trollkrankenpfleger. Ab und an Schmerzen, dann eine Hand an einem Tropf. Für einige Zeit bestimmen diese Eindrücke Norges Weg zurück aus dem erlittenen Trauma.

Bereits einen Tag nach der Havarie der Shigeruu wurde Norge als erster der SFG 77 nach Finistère geflogen. Sein verletzter Arm blieb jedoch zurück. Kurz darauf hatte sich der Robustus soweit erholt, dass er wieder sprechen und klar denken konnte. Man erklärte ihm seine Lage.

Der zweite Arm war zerstört und amputiert worden. Alles was Norge blieb, war sein guter Cyberarm. Doch es gab einen Lichtblick in dieser Misere. Ein Oberarzt kam eines Tages zu Norge und gratulierte ihm, dass er sich am Anfang des Jahres dazu bereit erklärt hatte, an dem experimentellen Programm Future Soldier 2080 teilzunehmen. Organe und Gliedmaßen mit Norges genetischem Abdruck wurden seit dem 17 Januar 2074 in den Laboratorien von Asakaturo Research nachgezüchtet, und das mit einigem Erfolg! Natürlich konnte sich Norge nicht daran erinnern, dazu seine Zustimmung gegeben zu haben. Aber es war nicht schwer zu begreifen, dass das eng mit seinem unbekannten Biomonitor nahe am Herzen zu tun haben musste.

Die Tatsache, dass ein Arm mit genetischer Passung bereits auf Norge wartete, nahm einigen Druck aus der Situation. Aber da gab es natürlich noch ein paar andere Themen zu verdauen: Was war auf der Shigeruu passiert? Was hatte das zu bedeuten? Was war mit Yui passiert? Was fürde das alles für die SFG 77 bedeuten und – vor allem: Was würde Norge erzählen, wenn der Major ihn nach den Geschehnissen befragen würde?

Auch wenn offiziell ein Besuchsverbot für Norge bestand, konnte die SFG 77 aufgrund ihrer Beziehungen und Bekanntheit durchaus zu Norge gelangen und mit ihm sprechen, auch solange er noch auf der sicherheitsbeschränkten Krankenstation lag. Bisher hatte niemand Norge besucht. Weder phyisch, noch über die Matrix. Keine Miru, keine Yui, keine Hitashi Sani, keine SFG 77, keine Stabsoffiziere und auch keine Kara Lance. Dafür hatte er einen wundervollen Ausblick über die Küstenbefestigung des AIM-Hauptquartiers und Zeit zum Nachdenken.