Miru

Kaum jemand wusste von oder kümmerte sich um die traurige Geschichte der todkranken Tochter von Miss Yutani, der „Kriegstaube“ an der Spitze der Yutani Corporation. Das änderte sich, als die SFG 77 im Zuge von Operation Blue Shark die Weichen dafür stellte, dass drei Kopien des ein und desselben Bewusstseins wieder zusammengeführt wurden (Operation Kimono und das Ende von Kimono). Kiru, Miru, Asiru – drei Backups des Bewusstseins der geliebten Tochter – fanden nach Jahren wieder zueinander.

Das Erdbeben in der Finanzwelt, das folgte, war gigantisch, denn Miru übernahm die Kontrolle über die Yutani Corporation. Das hallt bis heute nach. Und die meisten Menschen haben keine Ahnung, wie weitreichend es noch sein könnte.

Während Miru für manche nur ein Fake News ist, für andere ein Pop-Idol, für wieder andere eine kaum zu kontrollierende, nervige CEO, so kennt die SFG 77 Miru doch vor allem auf einer sehr persönlichen Ebene. Ein kindliches Gemüt, sich seiner Verantwortung und Möglichkeiten bewusst und badend im See der unendlichen Informationen, so zeigt sich Miru der SFG 77 normalerweise als Avatar der Matrix.

Norge scheint der Schlüssel zu Miru zu sein, wenn es um Kontaktaufnahme geht. Die Miru-Puppen hatten sich hierfür als ein hilfreiches Werkzeug herausgestellt. Unklar bleibt, ob man im Umgang mit Miru wirklich von einem kohärenten und einheitlichem Bewusstsein ausgehen kann, oder ob sie sich nicht eher organisch im See der Informationen manifestiert – als vergänglicher Wimpernschlag im Augenblick des verfügbaren Wissens. Wie menschlich Miru wirklich (noch) ist, kann nur spekuliert werden.

Verschiedentlich hatte Miru deutlich gemacht, dass sie mit Angst und Sorge auf das Erwachte Yakut blickt. Die Yutani-Familie habe viele Mitglieder verloren, die aus allen Ecken der Welt dorthin verschleppt wurden. Zudem sei dort der einzige, verbleibende schwarze Fleck in der Matrix. Keine schöne Vorstellung für eine virtuelle Person.

Eine Konfrontation zwischen Atra und Miru hat folgenschwer nun auch einen Dorn in die Flanke der SFG 77 getrieben. Es scheint als gesichert, dass Miru Atra in Beijing den Behörden ausgeliefert hat, scheinbar aus Sorge um den schädlichen Einfluss, den Atra auf die SFG 77 haben würde.